Direkt zum Inhalt wechseln
Blogpost in
domains

Was ist eine Second-Level-Domain?

Second-level domain
time to read icon 8 Min

Second-Level-Domains sind das Rückgrat jeder Webadresse – sie stehen direkt vor der Domain-Endung. Erfahren Sie, warum sie so wichtig sind und wie Siesie Ihredeine digitale Identität prägen.

Published by

Author

Simone Catania

Date

08.09.2025

Eine Second-Level-Domain (SLD) ist der Teil einer Domain, der unmittelbar links von der Top-Level-Domain (TLD) steht. Beispiel: Bei internetx.com ist internetx die Second-Level-Domain, während .com die Top-Level-Domain darstellt. Gemeinsam bilden sie eine vollständige, funktionierende Domain.

Second-Level-Domains sind entscheidend für Markenbekanntheit, Sichtbarkeit in Suchmaschinen, Sicherheit und digitales Vertrauen. Die Wahl der richtigen SLD kann die digitale Strategie über Jahre prägen. Für DNS-Betreiber:innen und Domain-Manager:innen ist es unverzichtbar, die Feinheiten von SLDs zu verstehen, um Netzwerke resilient, sicher und regelkonform zu betreiben.

Als Wissensplattform bringt Snapshot von InterNetX Klarheit in Domain-Themen. Hier richten wir den Fokus auf die Second-Level-Domain – ein Konzept, das auf den ersten Blick simpel erscheint, aber weitreichende Auswirkungen auf die Infrastruktur des Internets hat.

Aufbau einer Domain

Von rechts nach links betrachtet, gliedern sich Domains in folgende Ebenen:

  • Top-Level-Domain (TLD): Die Endung am rechten Rand eines Domainnamens, etwa .com, .org, .net oder länderspezifische Endungen wie .de, .fr, .uk. TLDs werden von sogenannten Registrys verwaltet, die die zentrale Datenbank für alle Domains dieser Endung pflegen, Richtlinien festlegen und die Stabilität ihres Namespace gewährleisten.
  • Second-Level-Domain (SLD): Der Teil direkt links von der TLD. In internetx.com ist internetx die SLD. Sie wird von Domain-Inhaber:innen selbst gewählt und bildet die individuelle Identität der Domain. Die SLD ist das Kernelement für Markenbekanntheit und Sichtbarkeit und dient als Basis für alle damit verbundenen Dienste wie Websites, E-Mail oder DNS-Einträge.
  • Subdomain: Optionale Untergliederung unterhalb der SLD. In snapshot.internetx.com ist snapshot die Subdomain. Subdomains werden häufig genutzt, um Inhalte oder Services zu strukturieren. Sie ermöglichen Flexibilität ohne zusätzliche Domain-Registrierungen.
  • Hostname: Identifiziert den konkreten Server (z. B. Webserver), der bei Eingabe von www.internetx.com aufgerufen wird. In diesem Fall ist www der Hostname innerhalb des Fully Qualified Domain Name (FQDN). Hosts können auf Webserver (www), Mailserver (mail) oder andere Dienste verweisen. Technisch gesehen werden Hostnamen über DNS-Records (z. B. A oder CNAME) auf IP-Adressen geleitet.

Diese Reihenfolge ermöglicht eine effiziente DNS-Auflösung, indem Anfragen von der Root-Zone schrittweise nach unten weitergereicht werden.

Struktur einer Domain

Überblick über Second-Level-Domains (SLDs)

AspektDetails
DefinitionDer Teil einer Domain, der direkt links von der TLD steht. Beispiel: In internetx.com ist internetx die SLD.
Position im DNSLiegt unterhalb der TLD und oberhalb etwaiger Subdomains.
Auswahl durchDomain-Inhaber:innen (Registranten) bei der Registrierung über einen Registrar oder Reseller.
Verwaltet vonRegistrare (Frontend) und Registrys (Backend), unter Aufsicht von ICANN oder nationalen Behörden im Fall von ccTLDs.
Rolle im DNSFundament der DNS-Auflösung; bestimmt, welche Records (A, MX, CNAME, TXT) für die Domain gelten.
EinsatzbereicheBranding & Identität, länderspezifische Versionen (z. B. brand.de), Marketingkampagnen, persönliche Websites, Registrierungen zum Schutz der Marke.
SonderformenCountry-Code Second-Level-Domains (ccSLDs) wie .co.uk, bei denen Registrierungen auf der dritten Ebene erfolgen.

SLD vs. TLD: Wo liegt der Unterschied?

Eine Top-Level-Domain (TLD) ist die Endung ganz rechts, z. B. .com, .org oder Länderendungen wie .de, .fr. Sie wird von Registrys verwaltet und steht unter Aufsicht der ICANN oder nationalen Behörden.

Die Second-Level-Domain (SLD) steht direkt links daneben – z. B. internetx in internetx.com. Sie wird von Inhaber:innen der Domain über einen akkreditierten Registrar oder Reseller registriert.

Erst die Kombination aus SLD und TLD ergibt eine registrierte Domain – z. B. internetx.com.

Funktion der Second-Level-Domains

Die SLD ist ein Kernelement des DNS und beeinflusst alles von Nutzererlebnis und Alltagsbetrieb bis zu Branding und Sicherheit.

Branding und Identität

Für die meisten Organisationen ist die SLD die digitale Visitenkarte – oft identisch mit dem Unternehmens- oder Produktnamen. Sie bildet den ersten Kontaktpunkt mit der Kundschaft. Eine starke SLD:

  • steigert Wiedererkennung: Kurze, prägnante Domains bleiben leichter im Gedächtnis.
  • erzeugt Vertrauen: Eine klare, eindeutige SLD signalisiert Seriosität.
  • unterstützt Marketing: Ob E-Mail, Print oder Online-Kampagnen – alles hängt von der Einprägsamkeit der Domain ab.

Beispiel: internetx.com ist kurz und leicht zu merken. Eine Domain wie internetx-domain-registrar-online.com hingegen ist sperrig und anfälliger für Missbrauch durch täuschend ähnliche Fake-Seiten.

Wie funktioniert eine Second-Level-Domain bei der DNS-Auflösung?

Gibt man eine Domain wie internetx.com im Browser ein, zeigt die TLD (.com) an, wo die Suche beginnt – die SLD (internetx) führt die Anfrage dann zum richtigen Ziel.

Der Ablauf:

1Die Anfrage startet bei den Root-Servern, die sie an die .com-Nameserver weiterleiten.
2Diese verweisen auf die autoritativen Nameserver der SLD internetx.
3Diese Nameserver enthalten die Zonendatei, die internetx.com auf die passende IP-Adresse abbildet.

Der Name internetx allein ist nicht eindeutig. Kombiniert man ihn mit unterschiedlichen TLDs, erhält man auch verschiedene Ergebnisse: internetx.com und internetx.eu sind unterschiedliche Domains, in verschiedenen Zonen, mit ihren jeweils eigenen Einträgen.

Wie SLDs mit DNS-Records verknüpft sind

Wer eine Second-Level-Domain (SLD) unter einer TLD registriert (wie bei internetx.com), erhält Kontrolle über die DNS-Zone dieser Domain. Dort werden die DNS-Records gepflegt, die steuern, wie Aufrufe der Domain behandelt werden sollen. Während die SLD die Basis bildet, definieren die DNS-Records wie die Domain im Internet funktioniert:

  • A/AAAA-Records: Verknüpfen die Domain mit einer IP-Adresse, sodass Besucher den richtigen Server aufrufen.
  • MX-Records: Steuern den E-Mail-Verkehr (z. B. @example.com), so dass Nachrichten an mail@example.com auch ihr Ziel erreichen.
  • TXT-Records: Speichern Textinformationen, u. a. für Sicherheits- und Verifizierungszwecke; etwa um die Domain-Inhaberschaft gegenüber Google zu beweisen oder E-Mail-Authentifizierung zu ermöglichen (z. B. SPF, DKIM, DMARC).
  • CNAME-Records: Erlauben Alias-Zuweisungen, um etwa www.internetx.com auf internetx.com zu verweisen, ohne einen zusätzlichen Server zu brauchen.

Infobox: Country-Code-Second-Level-Domains (ccSLDs)

Country-Code-Second-Level-Domains (ccSLDs) sind eine Sonderform von SLDs, bei denen Registrierungen nur in bestimmten Kategorien unterhalb einer Länder-TLD erfolgen. Das bekannteste Beispiel stammt aus dem britischen Namespace. Bei .uk war lange nur die dritte Ebene registrierbar (.co.uk, .org.uk), statt Domains direkt unter .uk zu erlauben. Auch Australien nutzte dieses Modell (.com.au), öffnete aber im März 2022 die direkte Registrierung unter .au. Dadurch wurden kürzere und flexiblere Domains möglich.

ccSLDs fügen der Domain-Struktur eine zusätzliche Ebene hinzu, die häufig durch nationale Richtlinien und lokale Internet-Governance-Praktiken bestimmt wird. Sie bieten mehrere Vorteile, da sie für eine klarere Struktur und Kategorisierung von Domains sorgen – beispielsweise durch die Unterscheidung von kommerziellen Angeboten (.co.uk) und Non-Profit-Organisationen (.org.uk). Zudem stärken ccSLDs Vertrauen und lokale Identität, da Nutzer auf einen Blick den Typ und Zweck einer Website im nationalen Kontext erkennen können. Darüber hinaus unterstützen ccSLDs Regulierungsbehörden und Registries bei Ordnung und Aufsicht, indem sie sicherstellen, dass die Domain-Nutzung mit den geltenden lokalen Vorgaben und Standards im Einklang steht.

SLDs und Premium-Domains: Wenn Namen wertvoll werden

Nicht alle Second-Level-Domains (SLDs) sind gleichwertig – einige gelten als Premium-Domains, da sie einen hohen Marktwert besitzen. Solche SLDs sind häufig kurz, Keyword-stark oder besonders für das Marketing geeignet und lassen sich leicht merken und eingeben – Beispiele sind travel.com oder shop.de. Ihre Seltenheit und ihr Marketingpotenzial machen sie zu digitalen Vermögenswerten, die teils für Tausende oder sogar Millionen von Euro gehandelt werden.

Für Unternehmen kann die Investition in eine Premium-SLD sofortige Glaubwürdigkeit, bessere Sichtbarkeit in Suchmaschinen und einen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Damit geht die Wahl einer SLD weit über technische Aspekte hinaus – sie kann zum zentralen Baustein der Markenstrategie und des langfristigen digitalen Wachstums werden.

Sicherheitsaspekte

SLDs sind ein attraktives Ziel für Angriffe. DNS-Betreiber:innen müssen ihre Domains deshalb gegen verschiedene Bedrohungsvektoren absichern:

  • DNSSEC: Ohne kryptografische Signaturen können DNS-Einträge auf dem Übertragungsweg manipuliert werden (Cache Poisoning). DNSSEC validiert Domain-Anfragen über eine Vertrauenskette.
  • E-Mail-Authentifizierung: Da E-Mail-Spoofing eine wesentliche Cyberbedrohung darstellt, sollten Domain-Betreiber:innen SPF-, DKIM- und DMARC-Records konfigurieren. Diese Einträge verifizieren legitime Absender, reduzieren Spam und schützen die Markenreputation.
  • Registrar-Locks und Monitoring: Angreifer:innen versuchen häufig, Domains durch unautorisierte Übertragungen zu kapern (Domain Hijacking). Registrar-Locks verhindern unbefugte Änderungen, während Monitoring-Dienste über verdächtige Modifikationen informieren.

Die strategische Bedeutung von SLDs im Internet-Ökosystem

Die Second-Level-Domain mag wie ein einzelnes Element im DNS wirken – tatsächlich ist sie Grundpfeiler für Technik, Strategie und Markenauftritt. Ob DNS-Auflösung oder digitale Identität: Die SLD trägt sowohl funktionale als auch symbolische Bedeutung.

Auch wenn das Internet sich mit neuen TLDs, Technologien und Richtlinien weiterentwickelt, bleibt die SLD der fixe Ankerpunkt jeder Domain – und ist damit zentral für die Art, wie wir das Web erleben und nutzen.

Finden Sie perfekte Domains