Was haben Virtualisierung und Cloud Computing gemeinsam?
Durch die digitale Transformation rückt die Cloud-Technologie in den Vordergrund und stellt die Frage nach dem Unterschied zwischen Cloud Computing und Virtualisierung. Wir möchten die Zusammenhänge aufzeigen und erläutern, was die Wahl der einen oder anderen Option bedeutet.
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Simone Catania
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Der Ausdruck „Cloud“ ist in unserem Alltag nahezu allgegenwärtig. Die Unterscheidung zwischen Cloud Computing und Virtualisierung ist für einen Laien häufig unklar. Beide Begriffe werden oft miteinander verwechselt. Bevor man sich für einen Cloud-Service entscheidet und ihn implementiert, sollte man sich eingehend informieren, da die Wahl das Ergebnis des Projekts beeinflussen kann. Zwar unterstützen beide die IT-Infrastruktur, doch weisen sie unterschiedliche Ansätze, Anforderungen und Vorteile auf. Sehen wir uns im Folgenden genauer an, wie Cloud Computing und Virtualisierung funktionieren.
Virtualisierung: vom physischen zum virtuellen Server
Server-Virtualisierung bezeichnet die Partitionierung physischer Server in mehrere virtuelle Server. Dabei wird jeder virtuelle Server unabhängig betrieben und arbeitet mit jeweils eigenen Betriebssystemen und Anwendungen. Die Zusammenlegung von physischen Ressourcen in Verbindung mit Management-Tools ermöglicht eine höhere und effizientere Nutzung und minimiert den Bedarf an Hardware.
Bei diesem Verfahren, das auf Software basiert, werden die Ressourcen auf mehrere virtualisierte und isolierte Server aufgeteilt – den sogenannten Virtual Machines (VM). Mit einer Virtual Machine können mehrere Betriebssysteme und Anwendungen auf demselben Server ausgeführt werden. So lassen sich zum Beispiel ein Windows- und ein Linux-Server für verschiedene Zwecke auf ein und demselben physischen Server einrichten.
Dabei werden die einzelnen Ressourcen, einerseits der Rechendienste und andererseits der physischen Geräte, voneinander getrennt. Dadurch ist es möglich, verschiedene Rechner auf einer einzigen Hardware zu betreiben und Server, Desktop-PCs, Speicher oder andere Systeme zu virtualisieren. Durch die bessere Auslastung der physischen Server lassen sich die Lastanforderungen auf einfache und dynamischere Weise verwalten und die Kosten senken.
Die drei Formen der Server-Virtualisierung
1. Hypervisor
Dies ist vermutlich die wichtigste Komponente der Virtualisierung. Sie fungiert als Kontrollinstrument zwischen dem virtuellen Betriebssystem und der Hardware. Der Hypervisor, auch Virtual Machine Monitor (VMM) genannt, steuert und überwacht alle installierten virtuellen Server, prüft und verwaltet alle I/O-Probleme oder Hardware-Überlastungen. Der Hypervisor kann jeden kritischen Fehler, der das gesamte virtualisierte System gefährden könnte, unterbrechen.
2. Paravirtualisierung
Im Vergleich zu klassischen Virtualisierungslösungen bietet diese Methode wesentlich mehr Möglichkeiten. Virtual Private Servers (VPS) arbeiten auf der Hardware über ein System, das die Aufteilung und den Schutz der Ressourcen fördert. Der Hypervisor unterstützt den Paravirtualisierungsprozess, indem er die VPS direkt mit der physischen Hardware verbindet.
3. Vollständige Virtualisierung
1966 führte IBM die vollständige Virtualisierung als erste Softwarelösung für die Server-Virtualisierung ein. Hierbei wird das Betriebssystem auf dedizierter virtueller Hardware installiert, die durch die Virtual Machine vollständig abgeschirmt ist. Jeder Server greift auf seine eigenen Ressourcen zu, wodurch im Falle einer kritischen Situation nur ein VPS beeinträchtigt wird.
Virtualisierung: Die Vorteile
Die IT-Abteilungen haben durch die Virtualisierung eine deutliche Leistungssteigerung und Kostenreduzierung erfahren. Darüber hinaus werden Server zusammengeführt sowie Wiederherstellungsoptionen für Notfälle und andere Anwendungen bereitgestellt.
Hier die wichtigsten Vorteile eines virtualisierten Cloud Servers:
- Da ein einzelner Server in mehrere virtuelle Server aufgeteilt werden kann, verringern sich die Aufwendungen. Die mit dem Betrieb mehrerer physischer Server verbundenen Kosten werden gesenkt und zugleich die Anzahl der Arbeitsbereiche erhöht.
- Durch die Virtualisierung können mehrere VPS in kürzester Zeit installiert werden.
- Diese Technologie ist hervorragend skalierbar: Hardware-Elemente können auf einem einzigen Server in Echtzeit geändert werden.
- Backups können nahezu verzögerungsfrei abgerufen und Disaster-Recovery-Pläne zügig durchgeführt werden.
Immer und überall in der Cloud
In der heutigen, sich ständig wandelnden Geschäftswelt müssen Unternehmen flexibel sein und sehr schnell auf neue Anforderungen antworten. Cloud Computing brachte den entscheidenden Faktor: Ressourcen sind jetzt auf Abruf verfügbar. On demand steht beim Cloud Computing als Synonym für unbegrenzten Zugang, Verfügbarkeit und die selbsständige Nutzung einer bestimmten Menge an Ressourcen. Über die Cloud können Nutzer jederzeit und überall auf Daten zugreifen und müssen dafür nur eine einzige Voraussetzung erfüllen: Sie benötigen eine Internetverbindung.
Die verschiedenen Kategorien des Cloud Computing
Cloud Computing bildet heute die Grundlage für sehr wichtige Dienste. Sie lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:
SaaS (Software as a Service)
Online-Dienste sind über einen Webbrowser jederzeit und mit jedem Gerät verfügbar. Immer mehr Nutzer greifen heute auf SaaS zurück. Die Software wird in der Cloud installiert und bietet den Nutzern verschiedene Funktionen. Twitter, Google und Facebook gehören zum Beispiel zu den beliebtesten SaaS-Diensten, die von den meisten von uns täglich genutzt werden.
PaaS (Platform as a Service)
Bei PaaS stellt der Anbieter die Hardware zur Verfügung, während der Nutzer das Betriebssystem und die Anwendung selbst installiert. Diese Lösung wird vor allem von Entwicklern geschätzt.
IaaS (Infrastructure as a Service)
Die Grundlage eines jeden Cloud-Projekts ist IaaS. Es handelt sich dabei um die Hardware-Infrastruktur, die eine virtuelle Hardware-Umgebung mit CPU, RAM und Speicherplatz bereitstellt. Dieser Dienst ist für Systemadministratoren vorgesehen, die die Struktur nicht physisch verwalten. Dank Cloud Computing kann jedes Unternehmen die benötigten Ressourcen flexible und direkt nutzen.
Cloud Computing: Die Vorteile
Cloud Computing stellt flexible, einfache und skalierbare Lösungen bereit.
Unternehmen profitieren insbesondere von folgenden Vorteilen:
- Die Cloud-Technologie reduziert Software- und Hardware-Investitionen bezüglich des Kaufs, der Konfiguration, Installation und Wartung von Hardware.
- Jedes Gerät kann auf Online-Cloud-Dienste zugreifen: Qualifizierte Techniker kümmern sich um Ihre Daten und Programme, die auf der Cloud-Infrastruktur laufen.
- Sie können jederzeit und überall mit dem Laptop, Tablet oder Smartphone auf Daten und Programme zugreifen.
- Cloud Computing bietet große Flexibilität: Ressourcen können problemlos erweitert oder reduziert werden.
- Es gibt viele Möglichkeiten, Cloud-Systeme zu sichern und Daten und Netzwerke zu schützen, und dies nicht nur mit Backups – ganz ohne weitere Kosten oder Infrastruktur.
- Cloud-Dienste sind rund um die Uhr in Betrieb. Zusätzlichen Investitionen für redundante Software oder weitere Hardwarelösungen sind nicht nötig.
- Ihr Provider kümmert sich um die IT-Infrastruktur – Sie können sich ganz auf Ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren.
Virtualisierung und Cloud Computing: Sind sie ein und dasselbe?
Nachdem wir etwas Licht in die Thematik gebracht und Funktionsweise sowie Vorteile von Virtualisierung und Cloud Computing erläutert haben, wollen wir nachfolgend den Zusammenhang zwischen diesen Technologien verdeutlichen. Dazu beginnen wir mit einer klaren und eindeutigen Beschreibung:
Die Virtualisierung ist eine der „Techniken“ beim Cloud Computing. Durch Virtualisierung wird Cloud Computing überhaupt erst ermöglicht. Bei der Cloud handelt es sich um eine Methode, mit der Host-Dienste im Internet bereitgestellt werden. Aufgabe der Virtualisierung ist, Virtual Machines von physischen Servern zu erstellen, um so die Ressourcen aufzuteilen und sie unterschiedlich zuzuweisen. Während große Unternehmen sowohl Virtualisierung als auch Cloud Computing nutzen, um eine private Cloud-Infrastruktur aufzubauen, entscheiden sich KMUs hauptsächlich für eine der beiden Methoden, um daraus den größten Nutzen zu ziehen.
Das lässt sich einfach erklären: Anbieter von Cloud-Diensten betreiben Rechenzentren mit einer großen Anzahl von Servern. Um die Ressourcen aufzuteilen, die Kosten zu senken und den Dienst auch für KMUs leichter zugänglich zu machen, werden bei der Virtualisierung die Daten auf einem Server in einzelne virtuelle Server aufgeteilt. Aus einer einzigen physischen Hardware können mehrere virtuelle Umgebungen geschaffen werden. Beim Cloud Computing werden virtuelle Ressourcen gespeichert und bei Bedarf abgerufen.
Welche ist die beste Lösung für Ihr Projekt?
Bei der Wahl der richtigen Lösung sollten die erforderlichen Ressourcen kalkuliert und viel Zeit eingeplant werden. Bei einigen Projekten ist es sinnvoll, in die Infrastruktur zu investieren und einige Bereiche in die Cloud zu verlagern. Für andere kann sich die Virtualisierung langfristig auszahlen und Kosten sowie Betriebsaufwand reduzieren. Die Unterscheidung zwischen Cloud Computing und Virtualisierung kann Ihnen dabei helfen, beide Systeme in Ihrem Unternehmen zu implementieren und die Ergebnisse Ihres IT-Systems zu maximieren.
Sind Sie unsicher, welcher Dienst der richtige für Ihr Projekt ist? Die Experten von InterNetX beraten Sie gerne zu den verschiedenen Cloud-Diensten.
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